Sinfoniekonzert
Samstag, 20. November 2021 20:00 Kultur-&Kongresshaus AarauProgramm
Solist: Fabian Bloch, Euphonium
Orchesterverein Aarau
Leitung: Armin Renggli
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
La Clemenza di Tito,
K.621 , C-Dur
Joseph
Horovitz (1926* )
Concerto for Euphonium, c-Moll
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Sinfonie Nr.6,
F-Dur
Vorverkauf: ab 8. November 2021 in der Buchhandlung Orell Füssli Wirz Aarau, Details hier
Abendkasse: ab 19.15 Uhr
Eintrittspreise: Karten zu Fr. 20.- und Fr. 30.- und Fr. 40.-
Schüler und Studenten die Hälfte, OVA-Coupons gültig
Eintritt
nur mit Covid-Zertifikat
Der Solist
Fabian Bloch, Euphonium
siehe www.fabianbloch.ch
Zum Programm
Wolfgang Amadeus Mozart: La clemenza di Tito,Ouvertüre
Mit grossen Erwartungen war Mozart im September 1790 auf eigene Kosten zur Kaiserkrönung von Leopold II. nach Frankfurt gefahren. Er hatte auf einen Auftrag gehofft, musste aber mit leeren Händen nach Hause zurückkehren. Als ein Jahr später die Krönung Leopolds zum böhmischen König anstand, setzten die dortigen Adeligen durch, dass Mozart die Festoper komponieren konnte. Mozart war zwar mitten in der Komposition der Zauberflöte und des Requiems. Doch ein Auftrag, der fast 900 Gulden einbringen sollte und dessen Aufführung in der Stadt seiner treuesten Anhänger stattfinden würde, war hoch willkommen. Leider war der Oper in der Krönungsaufführung kein Erfolg beschieden. Erst spätere Wiederholungen brachten die Anerkennung.
Die Ouvertüre hat sich als selbständiges Instrumentalstück im Konzertleben etabliert.
Joseph Horovitz: Concerto für Euphonium c-moll
Joseph Horovitz wurde 1926 in einer traditionellen jüdischen Familie in Wien geboren. Im Jahr 1938 floh die Familie nach England. Dort studierte Horovitz unter anderem Klavier, Komposition und Dirigieren. Charakteristisch ist seine Vielseitigkeit und Flexibilität. Er kam zwar von der klassischen Musik, arbeitete aber seit 1965 mit Brassbands zusammen und setzte dabei neue Massstäbe. Auch für das Fernsehen schrieb er Musik; so zum Beispiel zu Agatha-Christie-Krimis. Von sich selbst sagt er: „Ich bin ein ganz reaktionärer, vom Jazz beeinflusster, fast verbissener Tonalist. Bis dahin war es ein weiter Weg.“
Das Konzert für Euphonium schrieb er 1972 im Auftrag des National Brassband Festivals (Grossbritannien). Es hat die klassische 3-sätzige Form. Das Moderato zeigt das Bekenntnis des Komponisten zur Tonalität und zum melodischen Gestalten. Die oktavierten hohen Streicher bilden den klar gezeichneten Rahmen für die Entfaltung der weichen Tonsprache des Euphoniums. Es entwickelt sich ein Dialog zwischen den Bläsern und dem Soloinstrument, der die Aufmerksamkeit fesselt bis zum fulminanten Schluss des Satzes.
Im nachfolgenden Lento verbreiten die Streicher eine stimmungsvolle Atmosphäre. Hier sind es die Bläsereinwürfe, welche harte Akzente setzen und das ruhige Fliessen der Solostimme kontrastieren.
Der letzte Satz beginnt - eher unüblich - mit einer langen Orchestereinleitung. Das Euphonium setzt mit einem spritzigen Rondothema ein. Kaskaden von Tonfolgen werden in einer Leichtigkeit geboten, welche man diesem Instrument kaum zugetraut hätte. Das Werk schliesst mit einer Ganztonversion des Themas.
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 6 „Pastorale“
Bei der Uraufführung der F-Dur Sinfonie am 22. Dezember 1808 blieb der Erfolg aus. Das vierstündige Konzert im ungeheizten Theatersaal überforderte selbst die wohlwollendsten Zuhörer. Trotz der Bekanntheit des Komponisten war diese Sinfonie lange weniger populär als die andern. Noch Carl Reinecke bezeichnete sie am Ende des 19. Jahrhunderts als zu lyrisch, zu kammermusikalisch, ohne fulminanten Schluss. Im Jahr 2020 war nun der 250. Geburtstag Beethovens der Anlass, die 6. Sinfonie mit ihrem Naturbezug am Weltumwelttag der UNO aufzuführen. Leider hat auch hier der Ausbruch von Covid 19 das Konzert vom 5. Juni 2020 ins Digitale verbannt. Wegen der Einschränkungen wurde das Werk von jungen Musikern in der Version für Streichsextett zu Gehör gebracht. Es ging dabei auch darum, an das verantwortungsvolle Handeln in der Welt zu appellieren.
In der 6. Sinfonie setzt Beethoven seine Beziehung zur Natur in Musik um und lässt uns daran teilhaben: „…wie froh bin ich, einmal in Gebüschen, Wäldern unter Bäumen, Kräutern, Felsen wandeln zu können, kein Mensch kann das Land so lieben wie ich…“ Beethoven fand in der Natur immer wieder die dringend notwendige Erholung von den Problemen des Alltags.
„…so ist die ganze Natur nothwendig eine Wirkung der höchsten Weisheit“ zitiert Beethoven den Philosophen Immanuel Kant im Tagebuch. Dieser Gedanke hat wohl dazu beigetragen haben, die Natur trotz Gewitter und Sturm als Ort der Geborgenheit zu erleben und darzustellen.