Sinfoniekonzert

Samstag, 17. März 2018 20:00 Kultur- und Kongresshaus Aarau

Programm

Pascal Deuber, Horn

Orchesterverein Aarau

Leitung: David Schwarb


Joachim Raff (1822-1882)
1. Satz aus der Sinfonietta für 10 Bläser op. 188

Richard Strauss (1864 - 1949)
Hornkonzert Nr. 1 Es-Dur op. 11

Jean Sibelius (1865-1957)
Impromptu für Streichorchester

Franz Schubert (1797 - 1828)
Sinfonie Nr. 6 C-Dur D 589 ("Kleine C-Dur")

Im Anschluss an das Konzert laden wir Sie ein, alte und neue Bekanntschaften zu pflegen bei einem Umtrunk im Foyer des Kultur und Kongresshauses (Kosten: 10 Fr.  pro Person).


Vorverkauf: ab 5. März 2018 in der Buchhandlung Orell Füssli Wirz Aarau, Details hier
Abendkasse: ab 19.15 Uhr
Eintrittspreise: Karten zu Fr. 20.- und Fr. 30.- und Fr. 40.-
Schüler und Studenten die Hälfte, OVA-Coupons gültig

Der Solist

Pascal Deuber ist 1992 in Rheinfelden/CH geboren und ging in Rheinfelden bei Heiner Krause, sowie in Basel bei Stefan Ruf zum Unterricht. Er studierte von 2012 bis 2016 an der Musikhochschule in Basel bei Prof. Christian Lampert. In der Spielzeit 2014/15 war er als Solohornist im Sinfonieorchester Wuppertal engagiert, von Anfang Spielzeit 2015/16 stellv. Solohornist im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg und ab der Spielzeit 2017/18 im selben Orchester als Solohornist. Seit 2008 hat er mehrere erste Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben gewonnen (u.a. Schweizer Jugendmusikwettbewerb SJMW, Schweizer Solisten und Ensemble Wettbewerb SSEW, Internationaler Lionsclub Musikwettbewerb in Birmingham 2014). Als Solist ist er u.a. mit dem Kammerorchester Basel, dem Basler Festivalorchester, dem Neuen Orchester Basel, dem Zürcher Kammerorchester und dem Sinfonieorchester Meilen aufgetreten.
Pascal Deuber hat schon bei vielen grösseren Sinfonieorchestern, wie zB. beim Sinfonieorchester Basel, Basler Festivalorchester, WDR Sinfonieorchester Köln, NDR Radiophilharmonie Hannover, Bamberger Symphoniker, Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks und den Dortmunder Philharmonikern ausgeholfen und tritt auch als Kammermusiker, Komponist und Arrangeur in Erscheinung.

Zum Programm

ZusammenWachsen

Das Märzkonzert 2018 steht an einer Wegmarke in der Geschichte des Orchestervereins Aarau. Gegen aussen mag das kaum sichtbar sein: Wir spielen nach wie vor klassische Orchesterwerke, und es bleibt unser Ziel, das mit grösstmöglicher Begeisterung und auf einem möglichst hohen Niveau zu tun. Und doch ist das, was sich ändert, von fundamentaler Bedeutung für den OVA: Er segelt seit Anfang Jahr unter der Flagge des Sinfonieorchesters.
Gewiss, sinfonische Werke spielt der OVA seit je. In den letzten Jahrzehnten arbeitete er aber grundsätzlich als Streichorchester; Bläser wurden je nach Bedarf (und je nach den finanziellen Möglichkeiten) jeweils für die letzten Proben zugezogen. Neu gesellt sich zum Streicherregister jetzt ein gleichberechtigtes Bläserregister. Es besteht ebenfalls aus fortgeschrittenen Laien, es wird ebenfalls von einem Profimusiker angeführt, und was für die Orchesterarbeit entscheidend ist: Es ist ebenfalls von Anfang an in den Proben dabei.
Bei den ersten Schritten auf dem gemeinsamen Weg mitten hinein in dieses Neuland ging es uns darum, die beiden Klangebenen einerseits je für sich auszuhorchen und andererseits zusammenwachsen zu lassen. Und das spiegelt sich im Programm dieses Konzerts.

 
Bläser und Streicher: Jeder für sich…
Da stellt sich gleich zu Beginn das neu formierte Bläserregister vor, mit dem Kopfsatz aus Joachim Raffs Sinfonietta op. 188. Der gebürtige Schweizer (Raff ist in Lachen am Zürichsee aufgewachsen) war zu Lebzeiten ein gefeierter Sinfoniker und ein profilierter Kammermusik-Komponist. Seine Sinfonietta von 1873 zeigt beide Seiten. Sie ist, je nach Perspektive, eine Sinfonie im Taschenformat oder ein gross dimensioniertes Werk der Bläser-Kammermusik. Raff ergänzt hier die klassische Bläseroktett-Besetzung um zwei Flöten und fügt die Farben der fünf Instrumentenpaare zu einem virtuos orchestrierten Meisterwerk ineinander.

Und so, wie die erste Konzerthälfte mit dem reinen Bläserklang beginnt, so beginnt die zweite Konzerthälfte mit dem reinen Streicherklang. Und der entführt in die oft zitierten «Nordischen Weiten». Jean Sibelius, der überragende finnische Sinfoniker, fasst in seinem «Impromptu» zwei Klavierstücke aus seinem Opus 5 zu einer betörenden Streicherminiatur zusammen. Mit 29 Jahren – vier Jahre vor der Uraufführung seiner bahnbrechenden ersten Sinfonie – präsentiert er hier eine wesentliche Eigenschaft seiner Musik im spätromantischen Klangkleid: Er komponiert mit minimalen Mitteln Musik von maximaler Ausdruckskraft.


…und im Zusammenklang

Quasi zur Feier des Tages – zur Begrüssung der Bläser im OVA – darf in diesem Konzert ein Blasinstrument auch solistisch ins Rampenlicht treten: Das Horn. Im Hornkonzert Nr. 1 von Richard Strauss vergewissert es sich zunächst seiner Herkunft als Signalinstrument. Später zeigt es aber auch, wie innig es im Lauf seiner Entwicklung zu singen gelernt hat. Richard Strauss war mit den klanglichen Möglichkeiten des Horns seit Kindsbeinen vertraut: Sein Vater war ein hervorragender Hornist. Mit 18 Jahren hat er dem Instrument des Vaters ein Glanzstück gewidmet, das sich rasch als zentrales Werk im Hornrepertoire etabliert hat.
Zur kompletten Fusion von Streicher- und Bläserklängen kommt es schliesslich in Franz Schuberts Sinfonie Nr. 6. Schubert schreibt sie in den Jahren 1817/18. In Wien grassiert gerade das Rossini-Fieber, und Schubert stellt sich einer abenteuerlichen Aufgabe: Er will die unwiderstehliche Leichtigkeit von Rossinis Musik mit dem ästhetischen Anspruch einer Sinfonie verbinden. Das Resultat ist bezaubernd. Und es ist ideal für das erste Konzert des «neuen» Orchestervereins: Schubert kombiniert hier einen in sich kreisenden Streicherklang mit einer kaleidoskopartigen Vielfalt an Bläserfarben. Ein wahres Orchesterfest!

Die Zuzüger

2. Horn: Annette Cox

Trompeten: Yvonne Zeindler, Daniel Steger

Pauke: Erich Fischer